Die Acht Brokat Übungen
Hierbei handelt es sich um eine klassische Reihe von Qi Gong Übungen, die helfen, die inneren Organe zu regulieren und das Qi zu stärken.
Sie können in vielen Variationen durchgeführt werden. Hier wird jeweils eine einfache Grundübung vermittelt. Diese Übungen können bei regelmäßiger Anwendung Körper und Geist stärken und so die Vitalität erhöhen.
Bei der Ausführung der Übungen kommt es sehr darauf an, im Körper harmonische, wellenartige und geschmeidige Bewegungen zu entwickeln, währen man sich gleichzeitig bestmöglich entspannt.
1. Das Universum halten
Man steht schulterbreit, das Gewicht ist auf beide Füße gleichmäßig verteilt, die Knie sind etwas gebeugt, die Wirbelsäule ist gerade und entspannt. Die Hände sind vor dem Unterbauch verschränkt, die Handrücken zeigen dabei nach oben. Der Atem geht gleichmäßig undunabhängig von der Bewegung ein und aus. Man steigt bei Bewegungen nach oben, indem man die Knie stärker durchdrückt und sinkt bei Bewegungen nach unten, indem man die Knie etwas beugt.
Man führt die Arme langsam bis auf Schulterhöhe und steigt dabei, dann läßt man die Arme wieder bis vor den Unterbauch sinken und sinkt dabei. Die Hände drehen, so das die Handflächen nach außen zeigen, dann die Arme vor dem Körper nach oben führen bis über den Kopf, dabei steigen, am höchsten Punkt die Arme nach oben drücken, die Handflächen zeigen nach oben. Die Hände voneinander lösen und mit Sinken seitlich in einem großen Bogen nach unten führen, bis sie sich vor dem Unterbauch wieder vereinen.
2. Den Bogen spannen
Man steht mit parallel zueinander ausgerichteten Füßen ungefähr eineinhalb Schulterbreiten auseinander, die Knie sind gebeugt, das Gewicht ist gleichmäßig auf beide Füße verteilt, die Hände sind zu lockeren Fäusten geballt, die Fausknöchel zeigen zueinander. Mit einer steigenden Bewegung führt man die Hände bis auf Brusthöhe, wendet den Kopf nach links, öffnet die linke Hand und beugt das Handgelenk nach oben während man den Arm nach links streckt. Der rechte Arm wird im Schultergelenk nach hinten gezogen, so als wollte man einen Bogen spannen. Beim Spannen des Bogens durch das Auseinanderführen der Arme sinkt der Körper. Man hält die Spannung eine kurze Zeit, streckt dann mit einer steigenden Bewegung den rechten Arm ebenfalls nach außen mit nach oben gebogenem Handgelenk und führt in einem großem Bogen mit einer sinkenden Bewegung die Hände als Fäuste wieder vor dem Unterbauch zusammen. Beim nächsten Mal wird die Übung zur anderen Seite ausgeführt.
3. Milz und Magen regulieren
Man steht etwa schulterbreit, die Füße sind parallel ausgerichtet, die Knie gebeugt. Die Hände befinden sich vor dem Unterbauch, die Handflächen zeigen nach oben, die Fingerspitzen zeigen zueinander. Mit einer steigenden Bewegung führt man die Hände bis auf Brusthöhe, dann dreht man die Handflächen nach unten. Die linke Hand wird nach unten neben den Körper, die rechte Hand wird, mit der Handfläche nach oben, über den Kopf geführt, bis man eine leichte Dehnung fühlt. Dabei sind die Handgelenke beider Hände nach hinten gebeugt. Nach einem kurzem Moment dreht der linke Arm nach außen und der rechte Arm sinkt in einem Bogen nach unten, so daß beide Hände mit den Handflächen nach oben wieder vor dem Unterbauch enden. Danach wird die Übung auf der anderen Seite ausgeführt.
4. Der Blick zurück
Man steht etwa schulterbreit, die Füße sind parallel ausgerichtet, die Knie gebeugt, die Hände befinden sich mit den Handflächen nach oben vor dem Unterbauch. Mit einer steigenden Bewegung hebt man die Hände bis auf Brusthöhe, dreht die Handflächen nach unten und führt mit einer sinkenden Bewegung des ganzen Körpers die Arme nach unten seitlich neben den Körper. Dann blickt man mit einer Ausatmung über eine Schulter nach hinten, mit der darauf folgenden Einatmung wieder nach vorne und mit der nächsten Ausatmung über die andere Schulter wieder nach hinten. Nachdem man die Übung einige Male zu beiden Seiten wiederholt hat, führt man die Hände wieder wie vor der Übung vor dem Unterbauch zusammen.
5. Das Herzfeuer vertreiben
Man steht etwa schulterbreit, die Füße sind parallel ausgerichtet, die Knie gebeugt, die Hände befinden sich mit den Handflächen nach oben vor dem Unterbauch. Mit einer steigenden Bewegung hebt man die Hände bis auf Brusthöhe, dreht die Handflächen nach unten, verlagert das Gewicht auf ein Bein und macht mit dem anderen Bein einen Schritt, um in einen ungefähr doppelt schulterbreiten Stand mit stark gebeugten Knien zu kommen. Die Hände werden kurz oberhalb der Knie auf den Unterschenkeln abgestützt. Nun dreht man sich nach links und schiebt die rechte Schulter nach vorne und zur Seite in Richtung der linken großen Zehe, danach die linke Schulter zur rechten Großzehe. Nach einigen Wiederholungen zu beiden Seiten kommt man wieder in den schulterbreiten Stand mit den Händen vor dem Unterbauch wie zu Anfang der Übung.
6. Die Füße anfassen und das Nieren Qi stärken
Man steht mit etwa schulterbreit mit parallel ausgerichteten Füßen. Die Hände befinden sich vor dem Unterbauch mit den Handflächen nach oben, so als würde man einen großen Ball halten. Mit einer Einatmung werden die Hände mit lockerem Handgelenk in einer fließenden Bewegung über den Kopf bewegt. Die Fingerspitzen zeigen dabei zunächst nach unten, dann nach oben, dann nach hinten. Mit der nächsten Ausatmung werden die Arme wellenförmig nach vorne und unten bewegt, so daß die Handflächen schließlich auf den Füßrücken zur ruhe kommen. Mit der nächsten Einatmung hebt man die Hände wieder nach oben und beginnt die Bewegung erneut. Es ist ratsam, diese Bewegung zuerst sehr klein auszuführen, um die Rückenmuskeln nicht zu überlasten. Erst mit zunehmender Fähigkeit nach einiger Übung, kann man die Hände mühelos auf die Füße legen.
7. Mit den Fäusten die Kraft verbessern
Man steht im doppelt schulterbreitem Stand und hät die locker zu Fäusten geballten Hände in Brusthöhe. Die Unterarme sind in etwa parallel zum Boden ausgerichtet. Man bewegt den Unterarm mit geballter Faust parallel zum Boden nach außen, bis er sich in etwa über dem linken Bein befindet. Dabei wird die rechte Schulter etwas nach hinten bewegt. Danach führt man die Arme wieder in die ursprügliche Haltung zurück und wechselt mit der nächsten Bewegung die Seite.
8. Auf die Fersen fallen und alle Krankheiten vertreiben
Man steht mit parallel ausgerichteten Füßen und leicht gebeugten Knien. Die Hände befinden sich mit den Fingerspitzen zueinander vor dem Unterbauch, als würde man einen großen Ball tragen. Mit einer sinekenden Bewegung des Körpers werden die Hände vor dem Körper nach oben geführt, auf Brusthöhe drehen sich die Handflächen nach unten. Die Hände dann mit den Handflächen nach unten und den Fingerspitzen nach vorne ausgerichtet seitlich neben dem Körper nach unten führen während der Körper insgesamt steigt. Nach Erreichen der tiefsten Stellung der Hände diese weiter nach unten drücken und sich dabei auf die Zehenspitzen erheben. Einen Moment verweilen und dann den Körper entspannen, so daß man auf die Fersen fällt und eine sanfte Erschütterung den Körper durchdringt. Danach mit einer sinkenden Bewegung die Hände wieder vor dem Körper nach oben führen und die Bewegung erneut beginnen.