Adipositas/Übergewicht

Übergewicht oder Adipositas ist ein weit verbreitetes Problem. Oft sind schon Kinder und Jugendliche betroffen.

 

Weil Übergewicht mit einem hohem Risiko gefährlicher Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und Krebs einhergeht, sollte so früh wie möglich etwas dagegen unternommen werden.

 

In der Chinesischen Medizin wird Adipositas mit Ernährungsmaßnahmen, Übungen und Arzneimittelrezepturen behandelt.  Alle Therapiemaßnahmen der TCM können nur mit der Veränderung der Ursachen Ihre volle Wirksamkeit entfalten.

 

Die wichtigsten Ursachen für krankhaftes Übergewicht liegen meistens im Ernährungsverhalten, danach folgen Bewegungsmangel erst danach krankhafte Stoffwechselstörungen. Diese sind vielmehr häufig die Folge und nicht die Ursache von Fettleibigkeit.

Gesunde Ernährung

Eine gesunde Ernährung bedeutet, den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen und gleichzeitig nicht mehr Energie aufzunehmen, als benötigt wird. Die logische Folge hieraus ist, das die Nahrung möglichst viele Mikronährstoffe pro Energieeinheit enthalten sollte. Gleichzeitig darf die Nahrungsmittelauswahl nicht zu einseitig sein. Solange es nämlich in einem Bereich ein Nährstoffdefizit gibt, wird das Hungergefühl nicht nachlassen.

Natürliche Nahrung

Um das Ziel einer hohen Nährstoffdichte bei wenig Energiegehalt zu erreichen, ist die wichtigste Regel, sich von natürlichen Nahrungsmitteln zu ernähren. Natürliche Nahrungsmittel sind Nahrungsmittel, wie sie in der Natur zu finden sind. Künstliche „Nahrungsmittel“ , das heißt vom Menschen hergestellte Nahrungsmittel sind in den allermeisten Fällen in ihrem Nährstoff/Energieverhältnis verändert und können so den Körper aus dem Gleichgewicht bringen. Bei verarbeiteten Nahrungsmitteln ist häufig die Nährstoffdichte vermindert und die Energiedichte erhöht.

Das wichtigste Prinzip bei der Auswahl der Nahrungsmittel ist also, sich so gut wie möglich der Natur anzunähern. Praktisch bedeutet das, ein Apfel ist besser als Apfelsaft, Körner sind besser als Brot und Fleisch ist besser als Wurst.

Eßkultur

Durch langsames und bewußtes Essen stellt sich das Sättigungsgefühl schon nach Aufnahme von weniger Nahrung ein. Hektisches und schnelles Essen zwischendurch führt oft zu vermehrter Nahrungsaufnahme mit entsprechend hoher Kalorienzahl.

Regelmäßige Mahlzeiten, die in Ruhe eingenommen werden und eine möglichst lange Pause jeden Tag, in der keine Nahrung aufgenommen wird (intermittierendes Fasten, zum Beispiel 8/16) sind sehr geeignet um den Prozess der Gewichtsnormalisierung zu unterstützen.

Die Essenspause bewirkt, daß die Enzymsysteme für die Fettverbrennung aufgebaut werden, so daß man seine Energie auch aus den angesammelten Fettreserven gewinnen kann und nicht auf die Kohlenhydratverbrennung angewiesen ist.

Instinkt bei der Nahrungsmittelauswahl

Wenn man sich an natürliche Nahrungsmittel hält, ist der nächste Schritt, wieder auf den Körper zu hören, auf welche Nahrungsmittel man Appetit hat.

Dieser natürliche Instinkt hilft uns, die Nahrungsmittel zu finden, die energetische Ungleichgewichte oder Mikronährstoffmängel ausgleichen. Der Instinkt bildet sich aus den Erfahrungen der Vergangenheit. Das Nahrungsmittelspektrum, welches wir in der Vergangenheit zu uns genommen haben, bildet den Erfahrungsschatz, aus dem der Körper auswählt. Daher ist es sehr wichtig, vor allem für Kinder, eine möglichst breite Palette guter Nahrungsmittel auszuprobieren. So kann der Körper lernen, aus welchen Nahrungsmitteln er die wichtigen Mikronährstoffe bekommen kann. Sollte das Angebot später dann mal eingeschränkt sein, ist ein breiter Erfahrungsschatz hilfreich, um trotzdem die richtigen Nahrungsmittel zu finden.

Auswahl und Zubereitung der Nahrung

In der Traditionellen Chinesischen Medizin sind wirksame Prinzipien bezüglich der Ernährung gefunden worden. Nach den Erkenntnissen der TCM hat jedes Nahrungsmittel eine ganz bestimmte Wirkung auf den Körper und den Stoffwechsel.

Auch durch die Zubereitung der Nahrungsmittel kann nach der TCM diese Wirkung beeinflußt werden. Genaueres kann man hier auf der Seite über TCM Ernährung nachlesen.

Bewegung

Es ist ein häufiger Irrtum, alleine durch Sport/Bewegung abnehmen zu können. Die Vorstellung bei diesem Konzept ist, daß man die überflüssige Energie verbraucht.

Wenn man das Ernährungsverhalten nicht gleichzeitig verändert, kann vermehrte Bewegung sogar eine weitere Gewichtszunahme begünstigen. Bewegung verbraucht Energie und Mikronährstoffe. Wenn diese Energie durch künstliche Nahrungsmittel mit erhöhter Energiedichte und verminderter Mikronährstoffdichte zugeführt wird, so vergrößert sich das Defizit an Mikronährstoffen im Körper und damit das Hungergefühl. In der Folge werden dann häufig größere Mengen ungünstiger „Nahrungsmittel“ aufgenommen und so das Problem verschlimmert.

Bewegung und Übungen sind eine gute Idee, weil sie den Stoffwechsel anregen und die Körperstruktur kräftigen. Am besten wirken hier angenehme Übungen, weil oft nur diese dauerhaft in den Lebensstil aufgenommen werden.

Wenn man sich mit körperlichen Übungen beschäftigt, ist der wichtigste Punkt die richtige Belastungstufe. Die Übungen sollten sich angenehm anfühlen. Auf diese Art wird man sich daran gewöhnen, regelmäßig Übungen zu machen und so den Körper zu stärken und den Prozess der Gewichtsabnahme durch sanfte Stimulation des Stoffwechsels zu unterstützen.

Außerdem bewirkt die Bewegung auch eine Verbesserung der psychischen Situation. Das ist eine wichtige Maßnahme, wenn verändertes Eßverhalten durch Emotionen die Ursache des Übergewichtes ist.  

Akupunktur

Magen Hitze: Magen 44, Dickdarm 11

Milz Qi Mangel: Magen 36, Milz 3

Nässe: Milz 9, Magen 40

Yang Mangel: Niere 7, Magen 36, Dickdarm 4

Qi/Blut Stase: Magen 43, Milz 3, Leber 3

TCM Arzneimittelrezepturen

Die Arzneimittelrezepturen in der TCM können sehr hilfreich sein, wenn konstitutionelle Ungleichgewichte vorliegen. Sie werden seit langem, abhängig von der Ursache aus Sicht der TCM verwendet, um diese Ungleichgewichte auszubalancieren.

Magen Hitze

Symptome: Übergewicht, Verstopfung oder harter Stuhlgang, Mundtrockenheit, häufiger Durst, Stirnkopfschmerzen, Spannungsgefühl in Brust und Bauch, gelblicher konzentrierter Urin,

Zunge: rötlich, schmutzig-gelblicher Belag

Puls: kräftig, mehr als 65 Schläge pro Minute

Qi Stagnation

Symptome: Übergewicht, innere Anspannung, Reizbarkeit, Freßattacken, Hunger bei starken Gefühlen, Appetit auf Süßes, Druck und Spannungsgefühl in Brust und/oder Bauch, unregelmäßiger Stuhlgang, oft in kleinen Stücken oder dünn wie ein Bleistift geformt

Zunge: angespannt, abgesetzte Ränder, oft rötlich

Puls: gespannt, Pulswelle flutet oft steil an

Qi Mangel OF

Symptome: Übergewicht, Schwitzen, Abneigung gegen Wind, Schweregefühl, Trägheit, Störungen beim Wasserlassen

Zunge: blass mit weißem Belag

Puls: leicht und oberflächlich zu tasten

Wind Hitze mit innerer Hitze

Symptome: Übergewicht, Frösteln/Wärmegefühl, Halsschmerzen, Husten, Mundtrockenheit, häufiger Durst, Stirnkopfschmerzen, Spannungsgefühl in Brust und Bauch, gelblicher konzentrierter Urin, Verstopfung/harter Stuhlgang

Zunge: rötlich, gelber trockener Belag

Puls: kräftig, mehr als 65 Schläge pro Minute

Milz Qi Mangel

Symptome: Übergewicht, Blähungen, weicher Stuhlgang, Energiemangel, wenig Appetit, Schwäche, Völlegefühl

Zunge: blass, weißer Zungenbelag

Puls: weich, schwach

Nässe

Symptome: Übergewicht, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit, Appetitmangel, Völlegefühl, häufiges Räuspern wegen Schleim

Zunge: violett bläulich gefärbt, schmieriger Belag

Puls: Pulswelle flutet flach an

Yang Mangel

Symptome: Übergewicht, Völlegefühl, Räuspern, Benommenheit, Schwindel, Atemnot, Herzklopfen, Kältegefühl, häufiges Frieren, wenig Durst, viel klarer Urin

Zunge: weißer feuchter Zungenbelag

Puls: Pulswelle flutet flach an

Blut Stagnation

Symptome: Übergewicht, dunkle Verfärbungen, Aufstoßen, Erbrechen nach dem Trinken, Herzklopfen, Schlafstörungen, innere Unruhe, fixierte Schmerzen

Zunge: dunkelrot, oft dunkle Flecken auf der Zunge, Unterzungenvenen gestaut

Puls: gespannt