Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)

Herzrhythmusstörungen sind eine häufige Erkrankung des Herzens, bei der der normale Herzschlag gestört ist.

 

Der Herzschlag wird normalerweise durch ein komplexes System von elektrischen Impulsen gesteuert, die durch das Herz fließen und die Kontraktionen der Herzmuskulatur auslösen.

 

Wenn dieser Mechanismus gestört ist, kann es zu verschiedenen Arten von Herzrhythmusstörungen kommen, die von harmlosen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen können.

 

Herzrhythmusstörungen können aus verschiedenen Gründen auftreten, darunter Alter, Herzerkrankungen, Stress, genetische Faktoren und bestimmte Medikamente.

 

Die Diagnose und Behandlung von Herzrhythmusstörungen erfordert oft eine enge Zusammenarbeit zwischen Kardiologen, Elektrophysiologen und anderen Fachärzten.

Herzrhythmusstörungen sollten vor der TCM Behandlung auf jeden Fall durch eine Untersuchung beim Kardiologen abgeklärt werden! Bei akuten Beschwerden sollte sofort eine moderne Diagnostik eingeleitet werden!!

Eine Veränderung der Herzaktion je nach körperlicher oder emotionaler Belastung zwischen 60 und 100 Schlägen pro Minute ist normal. Die Frequenz der Herzaktion verändert sich je nach Situation, um den Körper an die Belastung anzupassen.

 

 

Bei Herzrhythmusstörungen kann es sich um eine zu hohe Zahl von Herzaktionen ( über 100/Minute = Tachykardie) oder zu wenig Aktionen (unter 60/Minute = Bradykardie) handeln. Der Herzrhymus kann auch unregelmäßig sein, es können Herzaktionen ausfallen oder plötzlich zusätzliche Herzaktionen auftreten.

 

 

Viele Arrhythmien sind harmlos und machen sich nicht durch Symptome oder durch nur leichte Symptome wie Herzrasen, Herzstolpern und/oder Brustenge bemerkbar. Herzrhythmusstörungen, die den Blutkreislauf beeinträchtigen, können allerdings lebensgefährlich sein und Symptome wie Schwindel oder Ohnmachtsanfälle mit Bewußtseinsverlust und plötzlichem Hinfallen auslösen. Solche Synkopen sind gefährlich und müssen in jedem Fall fachärztlich behandelt werden.

Herzrhythmusstörungen in der Modernen Medizin

Herzrhythmusstörungen werden oft durch Erkrankungen des Herzens oder durch vegetative Fehlregulationen verursacht. Schädigungen des Herzmuskels oder der Nerven, starke Gefühle, einige Medikamente, Giftstoffe und Traumata können Herzrhythmusstörungen verursachen. Auch Schlafmangel, Streß, Störungen des Mineralstoffhaushaltes (vor allem von Kalium und Magnesium) oder Genußgifte wie Koffein, Nikotin oder Alkohol können Herzrhythmusstörungen auslösen.

 

In der modernen Medizin werden Herzrhythmusstörungen nach Ursachen (Reizleitungs- oder Reizbildungstörungen), nach der Herzfrequenz (Bradykardie, Tachykardie) und nach der Lokalisation (Herzvorhof oder Herzkammer) eingeteilt.

 

Die moderne Diagnostik stützt sich vor allem auf die verschiedenen EKG Anwendungen (Elektrokardiogramm – Aufzeichnung elektrischen Ströme der Herzaktion) und die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie – Beobachtung der Aktion des Herzens und der Bewegung der Muskulatur durch Ultraschall). Zuerst wird meist ein normales EKG geschrieben, welches die momentane Herzaktion zeigt. Andere Formen von EKG sind das EKG unter körperlicher Anstrengung (Belastungs EKG) und das Langzeit EKG (Aufzeichnung der Herzaktion über 24 Stunden).

 

Therapeutische Optionen bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen sind in der modernen Medizin rhythmuswirksame Medikamente, Elektrokardioversion (kurzer Stromstoß), Katheterablation (Zerstörung des Gewebes, das die Störungen auslöst) oder operative Einpflanzung eines Herzschrittmachers.  

 

Herzrhythmusstörungen aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin

In der Traditionellen Chinesischen Medizin liegen die Ursachen für Herzrhythmusstörungen in Veränderungen der Körperenergien. Ein allgemeiner Energiemangel (Qi Mangel), ein Mangel an Ruhe und Entspannung (Yin Mangel) oder ein Mangel an Wärmeenergie (Yang Mangel) sind die wichtigsten Möglichkeiten, wenn eine Erschöpfung von Energien die Herzrhythmusstörungen auslöst. Wenn die Ursache eine Fülle ist, kommen eine Ansammlung von Nässe/Schleim oder ein Stagnationsmuster als Ursachen in Frage.

 

 

Bei der Diagnosestellung kann man einerseits die Art der konkreten Herzsymptome (Herzstolpern, Herzrasen, Engegefühl, Atemnot, Schwellungen) und andererseits die musterspezifischen Symptome der allgemeinen Situation beobachten. Je nach Ursache unterscheiden sich alle Symptome in ihrem Wesen.

 

 

Therapeutisch kommen in der TCM in erster Linie die traditionellen Rezepturen zum Einsatz. Akupunktur wird genutzt, die Therapie mit den TCM Substanzen zu unterstützen und zu ergänzen.

Herzrhythmusstörungen sollten vor der TCM Behandlung auf jeden Fall durch eine Untersuchung beim Kardiologen abgeklärt werden! Bei akuten Beschwerden sollte sofort eine moderne Diagnostik eingeleitet werden!!

Akupunktur

Allgemeine Punkte  bei Herzerkrankungen: Herz 7, Herz 8, Perikard 6, Perikard 7, Perikard 8, Magen 36, Milz 9, Niere 1

Qi Mangel: Magen 36, Dickdarm 4, San Jiao 4

Yin Mangel: Herz 6, Milz 6, Niere 6, Niere 1

Yang Mangel: Magen 36, Niere 7  

Nässe Schleim: Magen 40, Milz 9

Qi Stagnation: Perikard 6, San Jiao 6, Dickdarm 4 + Leber 3

Blut Stagnation: Lunge 5, Perikard 3, Herz 3, Magen 36

TCM Arzneimittelrezepturen

Herzrhythmusstörungen sollten vor der TCM Behandlung auf jeden Fall durch eine Untersuchung beim Kardiologen abgeklärt werden! Bei akuten Beschwerden sollte sofort eine moderne Diagnostik eingeleitet werden!!

Qi und Yin Mangel

Symptome: Herzrhythmusstörungen, Erschöpfung, Atemnot, spontanes Schwitzen, Mundtrockenheit, Durst, Reizbarkeit

Zunge: trocken, wenig oder kein Zungenbelag

Puls: dünn und schwach

Herz Yin Mangel

Symptome: Herzrhythmusstörungen, allgemeine Schwäche, Vergesslichkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Herzklopfen, trockener Stuhlgang, wunde Stellen im Mund oder an der Zunge

Zunge: rötlich, wenig Belag

Puls: fein wie ein Faden, mehr als 65 Schläge pro Minute

Herz und Milz Qi Mangel

Symptome: Herzrhythmusstörungen, übermäßige Nachdenklichkeit, Grübeln, Sorgen machen, Herzklopfen, Schlafstörungen, empfindliche Verdauung, häufige Blähungen, weicher Stuhlgang, Tendenz leicht zu bluten

Zunge: blass, feucht, oft geschwollen

Puls: schwach, Pulswelle flutet flach an

Leber Blut Mangel mit Leerer Hitze

Symptome: Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Herzklopfen, Schwindel, Benommenheitsgefühl, Vergesslichkeit, erschöpfte Reizbarkeit, Mundtrockenheit, eventuell Sehstörungen, in schlimmen Fällen nächtliches Schwitzen, Hitzewallungen

Zunge: Zungenkörper oft angespannt, blass oder leicht gerötet, trocken

Puls: dünn/fein, gespannt wie eine Gitarrensaite

Milz und Nieren Yang Mangel

Symptome: Herzrhythmusstörungen, oft Übelkeit/Erbrechen, weicher Stuhlgang, wenig Appetit, kein Durst, Bauchschmerzen, Muskelkrämpfe, Kälteempfindlichkeit, Erschöpfung, Müdigkeit, viel klarer Harn, kalte Füße, Tendenz zum leichten Bluten

Zunge: blass, feucht, oftmals geschwollen

Puls: tief und schwer zu tasten, dünn, oft weniger als 65 Schläge pro Minute

Herz und Gallenblasen Qi Mangel

Symptome: Herzrhythmusstörungen, Schreckhaftigkeit, Ängstlichkeit, wechselnd mit Phasen von starker, überdrehter Aktivität, Entscheidungsschwäche, allgemeine Erschöpfung, spontane Schweißausbrüche, Blässe, Herzklopfen, Syndrom entwickelt sich oft nach längeren Streßphasen oder starkem Schock, es kann zu manischen Phasen mit ständigem, übertriebenen Lachen und Hyperativität kommen

Zunge: blass

Puls: schwach

Zur TCM Rezeptur

Nässe Schleim

Symptome: Herzrhythmusstörungen, Völle- und Spannungsgefühl in Brust und Bauch, Benommenheitsgefühl, Schwindel, Herzklopfen, Atemnot, ständiges Hüsteln und Räuspern, oft Schleim in Nase, Mund und Augen, häufig empfindliche Verdauung, Appetitmangel, Müdigkeit

Zunge: meist blass, feucht, oft geschwollen, schmieriger Zungenbelag

Puls: gespannt, Pulswelle flutet flach an

Qi Stagnation

Symptome: Herzrhythmusstörungen die kommen und gehen, Ungeduld, Reizbarkeit, häufiger Ärger, Launenhaftigkeit, Druck- und Spannungsgefühl in Brust und Bauch, manchmal Kloßgefühl im Hals

Zunge: angespannter Zungenkörper, oft abgesetzte Ränder, häufig rötlich

Puls: gespannt, oft überflutend und mehr als 65 Schläge pro Minute

Blut Stagnation

Symptome: Herzrhythmusstörungen, chronische und stechende Schmerzen fixiert an einer Stelle im Brustbereich, oft dunkle Verfärbungen unter den Augen oder an den Lippen, Aufstoßen/Schluckauf, Übelkeit, Schlafstörungen, innere Unruhe, Reizbarkeit, abendliche Temperaturerhöhung

Zunge: sehr rot, oft mit dunklen Blutstauungen, gestaute Venen unter der Zunge

Puls: sehr angespannt, drahtig