Jing Mangel
Unter Jing versteht man in der TCM die angeborene Stärke und die Regenerationsfähigkeit. Beides nimmt im Laufe des Lebens immer mehr ab. Bei einem ausgeglichenem, streßfreiem Leben wird das Jing langsam verbraucht. Wenn der Lebensstil sehr anstrengend und zehrend ist, verbraucht sich das Jing entsprechend schneller.
In der modernen Wissenschaft könnte man das Jing als die Fähigkeit der Zellen zur Teilung und Regeneration bezeichnen. Wenn die Teilungsfähigkeit erschöpft ist, können sich die Zellen nicht mehr erneuern und degenerative Schäden treten auf.
Das Jing kann auch von Geburt an schwach sein. In diesem Fall bezeichnet ein Jing Mangel schwache körperliche Anlagen. Diese Situation tritt ein, wenn die Eltern zum Zeitpunkt der Zeugung sehr schwach waren oder die Mutter in der Schwangerschaft nicht genügend Reserven für das Baby hatte. Häufig ist das nach vielen Geburten oder bei Schwangerschaften in höherem Alter der Mutter der Fall. Tief angesetzte Ohren und/oder weit auseinanderstehende Zähne sind körperliche Merkmale, die auf einen Jing Mangel von Geburt an hindeuten.
Wenn das Jing schwach ist, kann sich das allgemein in Entwicklungsstörungen, schlechter geistiger Leistung, sexuellen Störungen und/oder einer verringerten Immunabwehr äußern.
Spezifische Zeichen bei Kindern sind schlechte Knochenentwicklung, später Fontanellenschluß und Hörstörungen.
Nachlassendes Jing im Erwachsenenalter zeigt sich in Vergeßlichkeit, Schwindel, Sehstörungen, Hörstörungen, ergrauenden Haaren, Haarausfall, lockeren Zähnen, Knieschmerzen und/oder Beschwerden der Lendenwirbelsäule.
Akupunktur
Bei Jing Mangel wird normalerweise in erster Linie mit TCM Arzneimittelrezepturen gearbeitet.
TCM Arzneimittelrezepturen
Jing Mangel bei Yin Mangel ausgleichen
Symptome: die oben genannten Zeichen sowie abendliche Mundtrockenheit, warme Hände und Füße, Wärmegefühl, innere Unruhe
Zunge: rötlich, ohne Belag
Puls: fein und dünn, oder groß und hohl, oft mehr als 65 Schläge pro Minute
Jing Mangel bei Yang Mangel ausgleichen
Symptome: die oben genannten Zeichen sowie Antriebslosigkeit, Kältegefühl, kein Durst, häufiges Wasserlassen mit viel klarem Urin, kalte Füße
Zunge: blass und feucht, oft geschwollen mit Zahneindrücken
Puls: tief, schwer zu tasten, oft langsam mit weniger als 65 Schläge pro Minute