In der traditionellen chinesischen Medizin existieren seit langem genaue Beschreibungen krankhafter Zustände (TCM Syndrome). Diese Beschreibungen haben sich im Laufe der Zeit aus den klinischen Beobachtungen bei Erkrankungen ergeben.
Jedes dieser Krankheitsmuster weist bestimmte Merkmale auf. Wenn Beschwerden bestehen und diese die Merkmale eines TCM Syndrom aufweisen, können die entsprechenden Rezepturen angewandt werden.
Vor allem bei unspezifischen Beschwerden und Unwohlsein ohne genauere Symptome ist dieses Vorgehen sinnvoll.
Die häufigsten dieser TCM Syndrome sind hier alphabetisch mit den charakteristischen Symptomen aufgeführt. Der Link führt jeweils zu Rezepturen, die bei dem jeweiligen Muster in der TCM genutzt werden.
Akkumulation bedeutet Ansammlung von Stoffen im Körper. Bei dem hier beschriebenen Syndrom handelt es sich um Akkumulation im Darm mit Problemen, den Stuhl abzusetzen. Akkumulation von anderen Stoffen wie Nässe oder Schleim sind in den entsprechenden Abschnitten zu finden.
Beim Bi Syndrom greifen krankmachende Einflüsse den Bewegungsapparat des Körpers an und verursachen Entzündungen, Schmerzen und Schwellungen. Betroffen sind Muskeln, Knochen und Gelenke. Ein Bi Syndrom kann zum Beispiel durch Wind, Nässe, Hitze oder Kälte verursacht werden.
Beim Blut Mangel fehlen dem Körper wichtige Mikronährstoffe und in fortgeschrittenen Fällen auch Blutzellen. Die Symptome sind Schwäche, Schwindel, Sehstörungen, Blässe, Herzklopfen und Schlafstörungen. Die Zunge ist blass und trocken, der Puls dünn, in schweren Fällen auch unregelmäßig.
Bei Blutstase stockt der Fluß des Blutes im Körper. Das wichtigste Merkmal sind Schmerzen, die entweder durch den Druck des stagnierenden Blutes oder durch die schlechte Stoffwechselsituation zustande kommen. Man kann Blut Stagnation leicht an den dunkelbläulichen Verfärbungen in verschiedenen Körperbereichen erkennen.
Bei Feuchter Hitze wird der Körper durch Stoffwechselrückstände oder Infektionen geschädigt. Die wichtigsten Symptome sind Entzündungen, gelbliche Sekrete, Schweregefühl, Wärmegefühl sowie ein gelblicher und schmieriger Zungenbelag.
Unter Hitze versteht man eine Situation mit erhöhtem Stoffwechsel. Diese wird gewöhnlich relativ plözlich durch ein Ereignis oder einen krankmachenden Faktor ausgelöst. Akute Infektionen oder akute Entzündungen fallen in diese Kategorie. Die Hitze kann auch chronisch durch Ernährungsfehler, Streß, Emotionen oder nicht ausgeheilte Erkrankungen entstehen.
Feuer ist eine extreme Form von Hitze, die mit Schädigung der Körperstruktur einhergeht. Aphten, Blutungen, eventuell hohes Fieber und ein schneller starker Puls sind die Hauptsymptome.
Kälte beeinträchtigt den Körper durch eine zu geringe Stoffwechselaktivität. Die Kälte kann die Funktion der inneren Organe beeinträchtigen oder zu Störungen des Bewegungsapparates mit Schmerzen führen. Die allgemeinen Symptome von Kälte sind Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, kein Durst, häufiges Wasserlassen mit viel klarem Urin und ein schmieriger weißlicher Zungenbelag.
Das Jing ist die angeborene Reserve des Körpers. Wenn diese schwach ist, äußert sich das in Entwicklungsstörungen, schlechter geistiger Leistung, sexuellen Störungen sowie einer verringerten Immunabwehr. Das Jing nimmt mit zunehmendem Lebensalter ab, der Mangelzustand kann angeboren oder erworben sein.
Innerer Wind bedeutet eine Beeinträchtigung des Nervensystems mit der Folge unkontrollierter muskulärer Ereignisse wie Zittern, Krämpfe oder Lähmungen.
Unter aufsteigendem Leber Yang versteht man in der chinesischen Medizin eine nervliche Überreizung. Die Symptome sind Schwindel, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und ein gespannter Puls.
Bei Leerer Hitze ist der Körper hohen Anforderungen ausgesetzt gewesen, so daß sich die Yin Reserven vermindert haben. Die Folge ist ein Ungleichgewicht im Nervensystem mit zuviel sympatischer und zu wenig parasympatischer Aktivität. Die wichtigsten Symptome sind Nachtschweiß, Hitzewallungen, schnelle Erschöpfung, innere Unruhe und Übererregbarkeit. Die Zunge ist bei Leerer Hitze meistens rot, belaglos und trocken.
Nahrungsstagnation bedeutet, die aufgenommene Nahrung wird vom Magen aus nicht gut weiter transportiert. Völlegefühl, Spannungsgefühl, Aufstoßen mit unverdauten Nahrungsresten und Trägheit nach dem Essen sind die wichtigsten Symptome.
Bei äußerer Nässe wurde durch den Aufenthalt in feuchter Umgebung die Stoffwechselleistung des Körpers gestört. Fieber, Schweregefühl, Kälteempfindlichkeit und Schmerzen sind die wichtigsten Symptome.
Bei innerer Nässe ist die Beeinträchtigung des Stoffwechsels meist durch Ernährungsfehler entstanden. Diese bewirkt eine Ablagerung von Stoffen und stört die Körperfunktion von innen. Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Schweregefühl sowie trübe Sekrete sind die Hauptsymptome innerer Nässe.
Beim Qi Mangel ist die Erzeugung von Energie im Körper gestört. Häufig sind das Atmungssystem, die Verdauung oder das Immunsystem betroffen. Die wichtigsten Symptome sind spontanes Schwitzen, Schwäche, Müdigkeit und ein schwacher Puls. Meistens bestehen weitere Symptome je nach betroffenem Organsystem. Häufig sind Kurzatmigkeit, weicher Stuhlgang, häufiges Wasserlassen oder Herzklopfen.
Beim rebellierenden Qi wird durch innere oder äußere Faktoren die harmonische Koordination im Körper gestört. Die Symptome sind organabhängig. Je nach Ort der Störung können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindel oder Atemnot auftreten.
Beim TCM Syndrom des „sinkendem Qi“ handelt es sich neben einem allgemeinen Qi Mangel zusätzlich um eine Schwäche des Bindegewebes, durch die es zu Symptomen wie Organsenkungen oder Hämorrhoiden kommen kann.
Qi Stagnation ist eines der wichtigsten Syndrome. Hierbei ist der freie Austausch von Energie und Stoffen durch innere Anspannung behindert. Reizbarkeit, häufige Stimmungsschwankungen und Spannungs-oder Völlegefühl sind die wichtigsten Symptome, in schlimmen Fällen treten Schmerzen auf. Der Puls fühlt sich gespannt wie eine Gitarrensaite an.
Wenn im Körper Schleim vorhanden ist, hat sich die eher diffus verstreute Nässe zu konkreten materiellen Sekreten und Gebilden verdichtet. Schleimige Sekrete, arteriosklerotische Ablagerungen und Steinleiden gehören zur Kategorie Schleim in der chinesischen Medizin.
Sommerhitze ist ein krankmachender Einfluß, der von außen auf den Körper wirkt. Durch den Aufenthalt in heißer feuchter Umgebung werden die Ausgleichsmechanismen des Körpers überfordert und Symptome wie Kopfschmerzen, trockene Lippen, konzentrierter Urin und ein schneller Puls sind zu beobachten.
Trockenheit kann durch innere oder äußere Einflüsse entstehen. Äußere Trockenheit verursacht Frösteln/Fieber, Mundtrockenheit, Halsschmerzen und Husten und kommt oft im Herbst durch klimatische Einflüsse vor.
Innere Trockenheit entsteht durch langdauernde Erkrankungen, Verlust von Körperflüssigkeiten oder scharfe/heiße Substanzen. Sie kann verschiedene Organe befallen und verursacht dann Husten, Verdauungsstörungen, großen Durst mit häufigem Wasserlassen oder Probleme mit dem Stuhlgang.
Bei Wind Hitze dringen die äußeren krankmachenden Einflüsse Wind und Hitze in den Körper ein und verursachen akut Symptome wie Frösteln, Husten, Halsschmerzen, Naselaufen, Nasenverstopfung oder Augenjucken. Allgemeine Symptome von Wind Hitze sind Frösteln/Wärmegefühl, eine gerötete Zungenspitze und ein schneller oberflächlicher Puls.
Wind Kälte beschreibt ein akutes Eindringen von Wind und Kälte in den Körper. Die wichtigsten Symptome sind plötzlich auftretendes Frösteln, Kopf- oder Gliederschmerzen und ein gespannter Puls. Es können auch andere Erkältungssymptome wie Naselaufen/Nasenverstopfung, Husten, Fieber oder Magen Darm Symptome auftreten.
Die Nebennierenrinden produzieren Hormone, die den Stoffwechsel und die Wärmeproduktion aktivieren. Durch zu hohe oder dauerhaft zu starke Anforderungen, erschöpft sich die Hormonproduktion und es zeigen sich Symptome wie Kälteempfindlichkeit, und Antriebsschwäche.
Beim Yin Mangel hat der Körper ein Defizit an Ruhe und Entspannung. Dadurch vermindert sich der parasympatische Tonus im Körper und es zeigen sich Symptome wie innere Unruhe, Temperaturempfindlichkeit und Wärmeempfindungen an Brust Händen und Füßen.