Raynaud Syndrom

Das Raynaud-Syndrom ist eine Erkrankung, die durch eine vorübergehende Verengung der Blutgefäße in Fingern und Zehen gekennzeichnet ist. Dies führt zu einem unangenehmen Kältegefühl, Taubheit und Schmerzen in den betroffenen Extremitäten.

In der Regel treten die Symptome bei Kälte oder Stress auf und können auch durch bestimmte Medikamente oder Krankheiten ausgelöst werden.

Obwohl das Raynaud-Syndrom in der Regel keine schwerwiegenden Komplikationen verursacht, kann es zu chronischen Veränderungen an den Fingern und Zehen kommen, insbesondere wenn die Symptome über längere Zeit unbehandelt bleiben.

Raynaud Syndrom

Raynaud Syndrom aus Sicht der Modernen Medizin

Die schulmedizinische Behandlung des Raynaud-Syndroms richtet sich in erster Linie darauf, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Hierfür stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung.

Eine Möglichkeit ist die medikamentöse Behandlung mit sogenannten Vasodilatatoren, die dazu beitragen, die Blutgefäße zu erweitern und damit die Durchblutung zu verbessern. Zu diesen Medikamenten gehören beispielsweise Calciumantagonisten oder Prostaglandine.

Eine weitere Option ist die Vermeidung von Auslösern wie Kälte oder Stress. Hierzu können beispielsweise wärmende Kleidung oder Entspannungstechniken eingesetzt werden. In manchen Fällen wird auch eine physiotherapeutische Behandlung eingesetzt, um die Durchblutung zu verbessern und die Muskulatur zu stärken. In schweren Fällen oder bei drohenden Komplikationen wie Geschwüren oder Gangrän wird selten auch eine operative Behandlung in Erwägung gezogen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung des Raynaud-Syndroms immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden sollte.

Muster aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin

In der Traditionellen Chinesischen Medizin kann das Raynaud Syndrom durch verschiedene Ursachen entstehen.

Durch Kälte kann das Yang des Körpers lokal in den äußeren Bereichen geschädigt und dadurch der Stoffwechsel gestört werden. Diese Situation wird durch ein generell schwaches Yang begünstigt, weil dann die Kälte leichter in den Körper eindringen kann. Ein schwaches Yang zeigt sich allgemein durch Erschöpfung mit häufigem Frieren, viel klarem Urin, fehlendem Durst und wenig Antriebskraft.

Auch eine Qi Stagnation kann, bei eigentlich gutem Yang, dazu führen, daß die Blutgefäße in den Randbereichen an Händen und Füßen zu stark angespannt sind, so daß der wärmende Blutfluß nicht in diesen Bereichen ankommt und Kälte leichter eindringen kann. Auch in diesem Fall zeigt sich an den Randbereichen die Kälte, jedoch fehlen die allgemeinen Yang Mangel Symptome. Oft kann man hier bei den allgemeinen Symptomen sogar eher Hitze Zeichen finden.

Durch verschiedene Faktoren kann im Körper Blut Stagnation entstehen. Diese führt zu einem verminderten Stoffaustausch im Gewebe, da der Blutfluss gestört ist. Durch den verminderten Stoffaustausch verschlechtert sich die Stoffwechselsituation und Schmerzen entstehen. Blut Stagnation zeigt sich häufig durch dunkle Verfärbungen und gestaute Blutgefäße (oberflächliche blaue Venen).

Die Blut Stagnation kann sich mit Hitze verbinden. Hitze bedeutet in der chinesischen Medizin eine Situation mit erhöhtem Stoffwechsel im Gewebe, wie zum Beispiel bei Entzündungen. In diesem Fall kann man zusätzlich zu den Blutstase Zeichen auch Rötungen oder Schwellungen beobachten.

Akupunktur

Qi Stagnation: Dickdarm 4 und Leber 3 beidseits; Dünndarm 3, Herz 7, Perikard 7, San Jiao 3, Magen 43, Gallenblase 41, Leber 3

Blut Mangel: Magen 36, Milz 6, Niere 3

Yang Mangel: Niere 7, Magen 36, oft wird mit Moxa behandelt

Blut Stagnation: Dickdarm 11, Lunge 5, Perikard 3, Magen 36, Blase 40, Magen 40; blaue Venen im Bereich dieser Punkte bluten lassen

Hitze: Herz 8, Perikard 8, Lunge 10, Niere 2, Leber 2 nadeln oder Herz 9, Leber 1, Lunge 11, Perikard 9 bluten

 

TCM Arzneimittelrezepturen

Qi Stagnation

Symptome: kalte Hände und Füße, schlimmer bei Streß und Aufregung, Reizbarkeit, Ungeduld, Ärger, innere Anspannung mit Druck- und Völlegefühl in Brust und Bauch, die Beschwerden kommen und gehen

Zunge: angespannt, abgesetzte Ränder, oft rötlich

Puls: gespannt wie eine Gitarrensaite, oft mehr als 65 Schläge pro Minute

Qi Stagnation und Blut Mangel

Symptome: kalte Hände und Füße, schlimmer bei Streß und Aufregung, Reizbarkeit, Ungeduld, Ärger, innere Anspannung mit Druck- und Völlegefühl in Brust und Bauch, die Beschwerden kommen und gehen dazu Blut Mangel Symptome: Blässe, Vergesslichkeit, Einschlafstörungen, sehr leichter Schlaf, Sehstörungen, Schwindel, trockene Haut, brüchige Fingernägel

Zunge: angespannt, blass oder rötlich, trocken, wenig Belag

Puls: angespannt, dünn, oft etwas unregelmäßig

Kälte

Symptome: Sehr kalte Hände und Füße, Lethargie, Antriebslosigkeit, kein Durst, viel klarer Urin, Blässe, Kältegefühl/häufiges Frieren, oft Schmerzen und Steifigkeit im Körper, vor allem morgens oder bei/nach Kälteeinfluß

Zunge: blass, feucht, oft geschwollen

Puls: tief und fein, schwer zu tassten, oft weniger als 65 Schläge pro Minute

Blut Stagnation

Symptome: Chronische Schmerzen an Händen und Füßen, Schmerzcharakter stechend, dauerhaft, örtlich fixiert, dunkle Verfärbungen, gestaute Blutgefäße, Schluckauf, Aufstoßen/Übelkeit, Schlafstörungen, innere Unruhe, Gereiztheit, manchmal Herzklopfen, eventuell Wärmegefühl abends

Zunge: dunkelrot, gestaute Blutgefäße auf und/oder unter der Zunge

Puls: sehr angespannt, oft unregelmäßig

Blutstase mit Hitze

Symptome: Schmerzende Hände und Füße, deutliches Hitzegefühl und Rötungen, oft eitrige Schwellungen und Geschwüre, manchmal generalisiertes Fieber/Wärmegefühl, oft Durst, meist fester Stuhlgang

Zunge: dunkelrot, gestaute Blutgefäße auf und/oder unter der Zunge

Puls: angespannt und schnell, meist mehr als 65 Schläge pro Minute